Freitag, 19. April 2013
Ehrungen bei der Hauptversammlung (von links): Siegfried Beuchle, Karl Jäger, Roland Falz, Roland Baral, Martin Rühle, Karlheinz Oehler, Christian Spielvogel, Jörg Weigmann, Pablo Cascajosa und Willi Bachmann.
Ungewöhnlich einsatzreiches Jahr für die Wiernsheimer Feuerwehr
Die Wiernsheimer Feuerwehr hat bei ihrer Hauptversammlung in Iptingen auf ein Jahr zurückgeblickt, das ungewöhnlich viele Einsätze gebracht hat. Insgesamt wurde die Feuerwehr 49 Mal alarmiert. Den größten Anteil machten dieses Mal wetterbedingte Einsätze aus wie Sturmschäden, Schneebruch und Wassereinbrüche in Keller.
Die 107 Angehörigen der Einsatzabteilungen (34 in Wiernsheim, 32 in Iptingen, 24 in Pinache und 17 in Serres) mussten aber auch immer wieder in akuten Notlagen helfen, wie Kommandant Roland Baral in seinem Jahresbericht auflistete. Dazu zählten mehrere Brandeinsätze wie ein Containerbrand am Wiernsheimer Bauhof, ein Fahrzeugbrand in Wiernsheim, Nachbarschaftshilfe bei einem Großbrand in Niefern und ein kleiner Waldbrand zwischen Serres und Iptingen. Mehrmals wurde die Feuerwehr auch gerufen, um dem Rettungsdienst Haus- und Wohnungstüren zu öffnen, wenn Personen in hilfloser Lage vermutet wurden. Die Einsatzstatistik weist zehn Brände, 32 technische Hilfeleistungen und sieben Fehlalarme aus, die vor allem durch automatische Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. Die räumliche Aufteilung zeigt, dass die Abteilung Wiernsheim 39 Mal tätig wurde, Pinache 15 Mal, Iptingen sechs Mal und Serres zwei Mal.
Um für die vielfältigen Einsätze gut vorbereitet zu sein, wurden neben den zahlreichen Übungen in den Abteilungen auch einige Lehrgänge besucht. Im Vollzeitunterricht an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal wurden Dieter Bischoff (Pinache) und Ulli Pries (Wiernsheim) zu Zugführern ausgebildet, Ralph Küppers (Wiernsheim) zum Kreisausbilder. Neun junge Feuerwehrangehörige absolvierten die Grundausbildung oder den Truppführerlehrgang. Eine Gruppe nahm am Leistungsabzeichen teil, 13 Kameraden besuchten einen Sägekurs, der auch das Sägen von Holz unter Spannung beinhaltete. Wie wichtig gerade dieser Bereich der Ausbildung ist, zeigte sich angesichts der vielen Sturmschäden, zu deren Beseitigung die Feuerwehr gerufen wurde. Einige Feuerwehrleute nahmen an einem Fahrertraining teil. An mehreren Terminen wurde auch Grundschülern der Themenbereich Feuerwehr/Brandschutzerziehung näher gebracht.
Nach dem Umzug ins Gemeindegebiet wurden Markus Böhm und Holger Wiggers (beide Iptingen) sowie Tino Metzger (Pinache) in die Feuerwehr aufgenommen. Alle drei waren zuvor schon jahrelang an ihrem bisherigen Wohnort in der Feuerwehr aktiv. Neu in die Feuerwehr aufgenommen wurden Marc Becker (Wiernsheim) und Simon Bäuerle (Iptingen). Beförderungen gab es nach entsprechender Dienstzeit und Ausbildung für René Micol (Pinache) und Holger Wiggers (Iptingen, beide Hauptfeuerwehrleute), Christian Pikart (Wiernsheim, Oberfeuerwehrman) sowie Janis Bentel, Steffen Schelenz und Verena Schneider (alle Iptingen, Feuerwehrleute).
Geehrt wurden Pablo Cascajosa und Horst Jouvenal (beide Serres) sowie Jörg Weigmann (Wiernsheim) für 25 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes in Silber. Die entsprechende Ehrung in Gold wurde Willi Bachmann (Pinache) nach 40 Jahren in der Einsatzabteilung zuteil. Der Wiernsheimer Bürgermeister Karlheinz Oehler kommentierte diese lange Dauer: „So lange Versprechen geht man heute meistens nicht einmal mehr in der Ehe ein. “
Ebenfalls 40 Jahre dabei, allerdings nicht mehr im Einsatzdienst, ist Roland Falz (Serres). Er bekam eine Würdigung durch die Gemeinde. Zum Ehrenfeuerwehrmann ernannt wurde Siegfried Beuchle aus Pinache, der seit 50 Jahren in der Feuerwehr ist. Für 60 Jahre Zugehörigkeit wurden die beiden Wiernsheimer Karl Jäger und Hermann Kalt geehrt.
Steffen Schelenz wurde zum Nachfolger von Frank Bessler als Kassierer der Gesamtfeuerwehr gewählt.
Zur Fortschreibung des Feuerwehr-Bedarfsplans, die aktuell ansteht, sagte Kreisbrandmeister Christian Spielvogel: „Wir haben uns die örtlichen Verhältnisse und Fahrzeuge an allen Standorten angeschaut. Von mir als Kreisbrandmeister gibt es ein klares Bekenntnis zu allen Abteilungen. “ Eine Zusammenlegung von Feuerwehrabteilungen könne mancherorts sinnvoll sein, sagte Spielvogel. Doch im Gemeindegebiet von Wiernsheim sehe er darin keinen Sinn. Dafür bedankte er sich bei den Wiernsheimer Feuerwehrleuten in anderer Sache: „Für mich ist es ein ganz großes Geschenk, das Sie mir machen – alle Gemeinden im Enzkreis haben jetzt eine Jugendfeuerwehr. “ Am Tag nach der Hauptversammlung fand in Wiernsheim ein Schnuppertag statt, um Interessenten für die in Kürze zu gründende Jugendfeuerwehr anzusprechen. Darum sagte auch Bürgermeister Oehler: „Ich bin guter Dinge, dass Sie die Jugendfeuerwehr mit Leben erfüllen. “ Und der Verbandsvorsitzende Martin Rühle fügte hinzu: „Ich habe 13 Jahre lang hart darauf hingearbeitet, dass auch Wiernsheim eine Jugendfeuerwehr bekommt. “
Pfarrerin Franziska Müller, die von Iptingen aus für die Kirchengemeinde in Großglattbach zuständig ist und als Notfallseelsorgerin in die Wiernsheimer Feuerwehr eingetreten ist, berichtete von ihrer zusätzlichen Ausbildung, mit der sie künftig die Arbeit der Feuerwehrleute begleiten wird.
Beförderungen bei der Hauptversammlung.
Autor: rkue, Erstellt: 04. 11. 2014, Aktualisiert: 22. 11. 2024,