Samstag, 14. April 2018
Die Wiernsheimer Gefahrgut-Übungsserie ist mit einer Einsatzübung zu Ende gegangen. Es war der vierte Teil nach einem Abend, an dem das in der örtlichen Feuerwehr vorhandene Material kennengelernt wurde, einer Schulung für Gruppenführer und einem Parcours mit Material des Gefahrgutzugs Enzkreis bei der Feuerwehr in Niefern.
Das Szenario der Abschlussübung war eigentlich recht einfach gehalten, zumindest könnte es sich so tagtäglich auf fast jeder Straße im Land abspielen. Ein Lieferwagen mit unterschiedlichen Chemikalienkanistern (teils voll, teils leer) ist unterwegs, die Ladung verrutscht und der Fahrer steigt aus, um für Ordnung zu sorgen. Ein größerer Behälter läuft aus, ein kleinerer fällt dem Fahrer auf den Fuß, so dass ihm schwarz vor Augen wird. Ein paar Passanten wollen ihm helfen - dargestellt durch Sebastian, Felix und Levin aus der Jugendfeuerwehr - und kommen dabei ebenfalls in Kontakt mit dem gefährlichen Stoff.
Mehr war gar nicht nötig, um das Fundament für eine Großaktion zu bilden, bei der einen kompletten Samstagvormittag lang im Wiernsheimer Gewerbegebiet geübt wurde.
Alarmiert mit dem Stichwort "unklare Rauchentwicklung an Fahrzeug", eigentlich als einfacher Pkw-Brand zu deuten, kam die Wiernsheimer Feuerwehr mit zwei Löschfahrzeugen an der Einsatzstelle an. Schon beim ersten Hingucken fiel den Gruppenführern auf, dass am Transporter eine Gefahrgut-Kennzeichnungstafel angebracht war, dass Kanister neben dem Fahrzeug lagen und dass ein verräterischer roter Rauch aufstieg. Zufälligerweise (ja wirklich, sie wussten nicht genau, wo für sie angerichtet war) mit dem Wind angefahren, standen HLF und LF8 schon beinahe goldrichtig.
Ein Trupp unter Atemschutz übernahm die erste Erkundung, weil sich ganz offensichtlich mehrere Personen im Gefahrenbereich aufhielten. Das waren der Fahrer und die drei Jugendlichen, die Erste Hilfe leisteten. Mit vereinten Kräften wurde der Mann mit dem kaputten Fuß in Richtung Flatterband getragen, mit dem die übrigen Einsatzkräfte einen ersten Sperrbereich abgegrenzt hatten. Derweil wurde der Gefahrgutzug Enzkreis nachalarmiert.
Für alle weiteren Arbeiten wie Dekontamination der Ersthelfer, Sichten der Ladung, Umfüllen in andere Behälter und so weiter wurde das Eintreffen der Spezialkräfte abgewartet. Die kamen aus Niefern-Öschelbronn und aus Illingen und hatten ordentlich Material von Gefahrgutzug und ABC-Zug dabei. Damit wurde ausgiebig geübt, was zumindest für die Wiernsheimer Hälfte der an der Übung beteiligten 40 Einsatzkräfte eine sehr interessante Erfahrung war.
Vielen Dank an alle, die nach der Übung noch einen Haufen Arbeit damit hatten, das Übungsmaterial wieder in Ordnung zu bringen und die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen.
Die Bildergalerie ist inzwischen komplett, wird nur vielleicht in Kürze noch wesentlich größer dargestellt :)
Autor: rkue, Erstellt: 15. 04. 2018, Aktualisiert: 21. 11. 2024,