Montag, 25. Juli 2016, 02:28 Uhr
Brand 3 Serres
LF 8 Wiernsheim
MTW Wiernsheim
LF 8/6 Iptingen
MTW Iptingen
LF 8 Pinache
MTW Pinache
LF 8/6 Serres
MTW Serres
LF 16/12 Mönsheim
TLF 16/25 Mönsheim
ELW 1 Mühlacker
HLF 16/12 Mühlacker
Drehleiter Mühlacker (DLK 23-12)
TLF 16/25 Mühlacker
GW-T Mühlacker
Großlüfter
LF KatS Mühlacker-Großglattbach
SW 2000 Mühlacker-Großglattbach
MTW Mühlacker-Großglattbach
Polizei
Polizei-Brandursachenermittler
THW Fachberater
THW Niefern-Öschelbronn Elektro
THW Mühlacker Radlader
THW Pforzheim Radlader
DRK-Helfer vor Ort Wiernsheim
Rettungsdienst mit NEF und RTW
Rettungsdienst OrgL / KBL / Ltd. NA
DRK Tiefenbronn Verpflegung
Kreisbrandmeister
stv. Kreisbrandmeister
Bürgermeister
Wassermeister
Als nachts um halb drei die Feuerwehr alarmiert wird, lodern die Flammen schon hoch aus der Scheune. Zwischen Serres und Iptingen brennt es in einem Aussiedlerhof. Der Feuerwehr gelingt es in letzter Minute, das Übergreifen auf den Rinderstall zu verhindern.
Gerade erst waren Heu und Stroh eingefahren worden, der Speicher der Scheune zwischen Wohnhaus und Stall war voll bis obenhin. Warum sich in der Nacht von Sonntag auf Montag das Material entzündete, erklärte die Polizei etwas mehr als einen Tag später mit einem technischen Defekt in der Milchküche.
Die Flammen fanden reichlich Nahrung. Im ersten Notruf bei der Feuerwehr war noch die Rede davon, dass der Sonnenhaldenhof bei Iptingen brennen würde. Doch weitere Anrufe brachten schnell Klarheit: Es brannte der Hof bei Serres. Immerhin hatte der erste Notruf den positiven Effekt, dass die Feuerwehr Mönsheim gleich mitalarmiert wurde – willkommene Unterstützung für die Feuerwehren Wiernsheim und Mühlacker, die mit sieben Löschfahrzeugen und weiterem Gerät wie Drehleiter und Großlüfter anrückten.
Der Hofbesitzer und seine Familie brachten noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr zahlreiche Kälber in Sicherheit. Der voll besetzte Stall – laut Polizei gehören etwa 230 Rinder zu dem Hof – war direkt an die brennende Scheune angebaut.
Schon bei ihrem Eintreffen war den ersten Führungskräften der Feuerwehr klar, dass der heftig brennende Gebäudeteil nicht zu retten war. Umso mehr richteten sich sofort alle Kräfte darauf, das Übergreifen auf den Stall zu verhindern. Rauch zog durch die Gänge, immer wieder fielen glühende Teile der Ballen und der Holzlatten auf den Boden. Es wurde schon alles dafür vorbereitet, im Notfall das Vieh aus dem Stall zu treiben. Doch nach etwa einer Stunde gab es vorsichtige Entwarnung – die Ausbreitung war gestoppt. Die Feuerwehr löschte mit mehreren Rohren von innen, von außen und von der Drehleiter herab. Überall war beißender Rauch, der Hofbesitzer musste wegen einer leichten Rauchvergiftung ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Das Vieh verfolgte die ungewohnten Arbeiten trotz der großen Bedrohung ziemlich ruhig. Mit dem Großlüfter aus Mühlacker wurde möglichst viel Rauch aus dem Stall geblasen. Allerdings musste schon frühzeitig eine Notstromversorgung organisiert werden, damit das morgendliche Melken stattfinden und anschließend auch die Milch gekühlt werden konnte. Hierfür brachte das THW einen riesigen Stromerzeuger und Elektro-Fachpersonal zur Einsatzstelle. Außerdem begutachtete Enzkreis-Veterinär Dr. Ulrich Dura den Viehbestand. Weitere Einheiten des Technischen Hilfswerks unterstützten die Arbeiten der Feuerwehr mit Radladern. Denn das glimmende Heu und Stroh musste vollständig aus der Scheune geräumt werden, die zu diesem Zweck teilweise eingerissen wurde. Erst auf einer benachbarten Wiese ließ sich die qualmende Masse endgültig ablöschen.
Der Schaden liegt laut Polizeipräsidium Karlsruhe im sechsstelligen Bereich.
Die Feuerwehr war bis zum Vormittag mit starken Kräften im Einsatz. Ab dann wurde schichtweise gearbeitet, wobei Schichtwechsel um 13 Uhr und um 19 Uhr waren. Die Nachtwache beobachtete dann von 22 Uhr an die Lage, ehe der Einsatz am Dienstagmorgen um 8 Uhr beendet war. Derweil wurden schon längst verbrauchte Atemschutzgeräte und dreckige Schläuche zu den Zentralen Feuerwehrwerkstätten des Enzkreises gebracht und auch angefangen, die verschmutzte Einsatzkleidung der Feuerwehrleute abwechselnd in die Wäscherei zu bringen.
Das Rote Kreuz hat von der ersten Alarmierung um 2.28 Uhr bis abends gegen 20 Uhr die Arbeit der Feuerwehr begleitet und abgesichert. Dabei ging es sowohl um die medizinische Versorgung bei eventuellen Unfällen (DRK Wiernsheim) als auch um die Verpflegung der weit mehr als 100 Einsatzkräfte in der Nacht (DRK Tiefenbronn).
Auch Bürgermeister Karlheinz Oehler verfolgte stundenlang direkt vor Ort die Tätigkeit der Feuerwehr und zeigte sich glücklich, dass es gelungen ist, den Schaden weitestgehend auf den Teil des Hofs zu begrenzen, der schon beim Eintreffen der Feuerwehr lichterloh brannte.
Autor: FF Wiernsheim, Erstellt: 27. 07. 2016, Aktualisiert: 23. 11. 2024,